Buchungskalender
 
 

Reisebericht Saisoneröffnung 2018

Der …tur-Törn

Die Terminwahl war mutig. Aber wer rechnet denn im Oktober bei der Buchung eines Hausbootes beim Termin 3. April-Woche mit winterlichen Bedingungen im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte. Bei unserer Ankunft am Samstag, 14. April, trafen wir auf folgende äußeren Bedingungen: leichter Regen, mittelstarker Wind aus Süd-West, Lufttemperatur 7 ° C. Unsere gedämpfte Stimmung besserte sich, als wir bei der Ankunft am Naturhafen erstmals das „Gefährt“ live sahen, das für die nächsten 8 Tage unser schwimmendes Domizil sein würde: die Voyager 860. Drei Boote lagen am Steg, eines sollte uns nach der Einweisung übergeben werden. Alles war neu und - noch - fremd für uns, auch ein bisschen aufregend.

Motorboot

Hannes empfing uns. Er war extra 2 Stunden früher als sonst bei der Übergabe üblich am Steg, um noch notwendige Formalitäten mit uns abzuwickeln und vor allem die Einweisung durchzuführen. Wir waren tatsächlich die erste Crew, die in die Saison 2018 mit einem Woterfitz-Hausboot starten wollte. Die theoretische Einweisung fand im warmen Büro statt, keine Frage blieb offen. Der praktische Teil auf „unserem“ Boot war ebenfalls ausführlich (auch die Bedienung der Heizung wurde erklärt) und schloss die Probe aller anstehenden Manöver ein: wenden des Bootes auf kleiner, begrenzter Wasserfläche, anlegen am Steg sowie kurze Probefahrt auf die Müritz. Und dann kam von Hannes die entscheidende Frage: „Noch Fragen?“ „Nein.“ „Ja dann macht’s mal gut“ – und wir waren allein mit „unserem“ Boot: die „Holter di Bolter“

Motorboot

Die erste Etappe der Reise sollte vom Bolter Kanal nach Mirow gehen – so war unser Plan. Der stramme Wind mit entsprechenden Wellen auf der Müritz, aber auch der Dienstschluss der Schleuse in Mirow um 17:45 h ließ uns zögern, an diesem Plan festzuhalten. Stress war eigentlich nicht vorgesehen. Rechlin wurde somit als Alternativ-Hafen festgelegt, falls uns Mut und Zeit ausgehen würden. Und dann hieß es: Leinen los! Die Müritz wurde gegen Wind und Wellen gequert, unter Land bei ruhigerem Wasser der Kurs mutig an Rechlin vorbei Richtung Mirow angelegt, der Regen hörte auf – aber es war sau-kalt! Trotzdem haben wir unsere erste Schleuse vor Mirow zeitlich locker, schiffssteuerungstechnisch angespannt, aber sicher und unfallfrei geschafft. Am Angeleger auf der Schlossinsel Mirow winkte schon der Hafenmeister und nahm unsere Leine entgegen. Der erste Schlag war geschafft. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde uns angesichts der leeren Steganlage mit nur noch einem weiteren Gästeboot klar, dass wir zu dieser Jahreszeit mehr oder weniger alleine unterwegs sein würden.

Das Wetter wurde von Tag zu Tag besser. Einsame Seen und Verbindungskanäle haben wir problemlos durchfahren, die „Raute“ zeigte immer den rechten Kurs.Um uns herum Natur pur, Uferschilf, Wälder, Wiesen, Felder sowie Hütten und kleine Ortschaften, es war beeindruckend und strahlte eine unendliche Ruhe aus. Von Kranichen, Wildgänsen, Enten, Haubentauchern, Seeadler, Fischadler, Milan bis Eisvogel – alles konnten wir in diesem Paradies beobachten.

Motorboot

Nach einem Übernachtungs-Stopp in der Marina Priepert erreichten wir am 3. Tag Neustrelitz. Im bestens gepflegten Stadthafen Neustrelitz waren wir wieder der einzige „Gastlieger“, d.h. wir hatten „alles“ für uns. Die Residenzstadt ist in jedem Fall einen Besuch wert. Marktplatz, Schlossgarten, Schlosskirche, Tiergarten und auch die Stadtkirche liegen in unmittelbarer Nähe zum Liegeplatz und laden zur Besichtigung ein.

Motorboot

Auf dem Rückweg war nach zwei weiteren Tagen die Ankunft in Rheinsberg ein weiterer Höhepunkt unseres Törns. Vom dortigen Yachthafen Rheinsberg waren es ebenfalls nur wenige Schritte bis zum Wasserschloss. Durch die malerische Lage des Schlosses am Ufer des Grienericksee verschmelzen Natur, Architektur und Kunst zu einem beeindruckenden Bild. In jedem Fall ein lohnendes Ziel.

Motorboot

Am Vorabend der Bootsrückgabe endete unsere Rückfahrt nach insgesamt sieben Tagen wieder im Bolter Kanal.
Die Einfahrt in den Naturhafen mussten wir ohne Kartenunterstützung finden, da eine kräftige Böe bei dem letzten Ankerstopp in der Bucht vor Röbel unser aus dem Törnatlas herausgenommenes Blatt 14/15 weggeweht hatte. Der einzige Materialverlust unseres Törns, der uns von Woterfitz freundlicherweise vergeben wurde.

Motorboot

Überhaupt, die Voyager 860 ist ein tolles Boot, das mit seinen Dimensionen und seiner Ausrüstung für das Revier und den zunächst ungeübten Bootsführer bestens geeignet ist. Außerdem war die gesamte Abwicklung der Boots-Charter unkompliziert und professionell, die Woterfitz-Crew war immer sehr freundlich und hilfsbereit. Herzlichen Dank dafür.

Fazit: Wir kommen wieder - sagen der Bayer und der Rheinländer.

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